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1. Lehrbuch der Geschichte für die Ober-Secunda höherer Lehranstalten - S. 6

1895 - Gotha : Perthes
I 6 9. Jahrh. Stolze und vllig unumschrnkte Herrscher erhoben sich, deren Macht sich in der Grndung von Hauptstdten^) und gewaltigen Palsten wiederspiegelte; diese standen auf hohen Terrassen oberhalb der Städte; deren Mauern wurden mit den stolzen Erzhlungen von den Thaten der Könige be-schrieben, und diese Keilinschriften reden jetzt wieder verstndlich zu uns. Wie die Babylonier, verwendeten die Assyrier Backsteine zu ihren Bauten, bekleideten aber die Wnde, um ihnen Festigkeit zu geben, mit behauenen Steinen, welche Skulpturen trugen; an den Portalen, die zu den Hfen der Palste fhrten, zeigten diese Skulpturen 2) geflgelte Lwen oder Stiere mit Menschenkopf. Mit rcksichtsloser Grausamkeit unterwarfen sich die assyrischen Er-oberer fast die gesamte semitische Welt: Babylonien, einen Teil Arabiens, die Kstenstriche am Mittelmeer (Phnikier und Philister), das Reich Israel (722), ja gypten. Um die Eroberungen zu sichern, fhrten sie die besitzenden und gebildeten Klassen weg und siedelten fremde Bewohner in den Landschaften an. So vernichteten sie das nationale Leben beim Aufbau ihres Weltreichs. Un-gehener war daher der Htz, den die Assyrier in Vorderasien gegen sich an-sammelten. Um das Jahr 608 verbanden sich gegen sie Nabopalassar, König von Babylons, und König Kyaxares von Medien; diese strzten nicht nur das assyrische Weltreich, sondern zndeten auch alle 4 Hauptstdte an und rotteten das Volk4) aus, das zwei Jahrhunderte der Schrecken und die Geiel der Welt gewesen war (um 606). Die Erben der Assyrier wurden 50 Jahre spter die Perser. Iv. Die Juter. 1. Die Hauptvlker in Lorderasien. Die lteste Heimat der Arier oder Jndogermanen ist unbekannt; sie erscheinen in der Geschichte als das herrschende Volk in Europa^); in Asien bewohnten sie Nordindien, das iranische und das kleinasiatische Hochland west-lich vom Halys. Unter den arischen Vlkern Vorderasiens treten die Lyder, Med er und Perser in der Geschichte hervor. Die Bedeutung der Lyder ergiebt sich aus ihren Wohnsitzen; während nmlich die kl ei asiatische kahle und wenig 1) Die lteste der 4 Hauptstdte war Assur am Tigris, die grte Ninive, dessen Dasein wahrscheinlich die Backsteintrmmer des heutigen Mosul bezeichnen. Eine nahezu 2 Meilen lange, 50 Fu dicke Mauer fhrte Sanherib (der Nachfolger Sargons, vgl. S. 5, 2) um Ninive; die Grundlage bis zur Hhe von 50 Fu bildeten Sandsteinquadern; darauf soll sich noch eine. Backsteinmauer von 150 Fu erhoben haben. 2) Wie in gypten, ist in Assyrien die plastische Kunst fast nicht von der Architektur gelst, erscheint also fast nur als Ornamentik; die Behandlung ist schablonenmig; Haar und Bart der Menschen, Mhnen und Schweife der Pferde sehen aus wie Flechtwerk. 3) wie es scheint, ein assyrischer Feldherr und Statthalter, der sich selbstndig ge-macht hat. 4) König Sarakos, der griech. Sardanapal, soll in den Flammen seines Palastes den Tod gesucht haben. 5) Hier zerfielen sie in die Griechen, Jllyner, Jtaler, Kelten, Germanen, Lettoslawen <Littauer und Slawen).

2. Lehrbuch der Geschichte für die Ober-Secunda höherer Lehranstalten - S. 26

1895 - Gotha : Perthes
26 Der Hegensatz des dorischen und ionischen Stammes. Neben der ariostratischen dorisch-peloponnesischen Macht, die in Sparta ihr Haupt besa, hatte sich also in Griechenland das demokratisches ionische Athen herausgebildet, und auf dem Gegensatz dieser beiden Staaten und der beiden Stmme ruht vorzugsweise die sptere griechische Geschichte. Der Gegensatz des Dorischen und I o n i s ch e n trat auch in der Litteratnr und Kunst hervor. Die Lyrik wurde nmlich durch Terpander von Lesbos nach Sparta verpflanzt und nahm hier im ffentlichen Chorliede dorische Frbung an. Die epische Dichtung dagegen hielt am ionischen Dialekt fest. In der Baukunst bildete sich beim Tempelbau ein verschiedener Stil : heraus. Die lteste Tempelform wurde dadurch geschaffen, da im Osten, wo der Brandaltar stand, statt der glatten Wand eines viereckigen Gebudes zwischen den beiden Stirnpfeilern (Anten) 2 Sulen eingesetzt wurden; indem dann den beiden Giebeln Sulenreihen vorgesetzt oder alle 4 Seiten mit einfachen oder doppelten Sulenreihen umgeben wurden, entstand die ideale Form des griechischen Tempels, zu dem gewhnlich 3 Stufen hinanfhrten. Auf der Form der Sule nun und der darber gelegten Steinbalken (der ver- . schiedenen Sulen- und Balkenordnung) ruht der Gegensatz des dorischen _ und ionischen Stils. In dem ernsten dorischen Stil stand die Sule unmittel-bar auf dem Fuboden, der Schaft war der Lnge nach durch vertikale Ver-tiefungen verziert (Kannelierungen); auf dem Schaft ruhte ein Knauf oder Kopf (das sogen. Kapital), dessen Hauptteil ein kreisfrmiger, stark hervor-tretender Leisten mit einer viereckigen Deckplatte war. Das der den Sulen liegende Geblk hatte 3 Teile, den Architrav, den Fries und _das Karnies; der Architrav bestand aus glattbehauenen Steinbalken; die darber liegenden Balken (der Fries) waren mit vertikalen, durch Bemalung mit 2 abstechenden Farben2) (blau und rot) scharf hervorgehobenen Streifen (Triglyphen oder Dreischlmen) geziert, wodurch viereckige, gewhnlich mit Skulpturen geschmckte Felder (Metopen) entstanden. Den Abschlu des Geblkes btibete ein Dachkranz , das Kar nies. Die leichtere und schlankere ionische Sule hatte einen'fu (Basis), tiefere Kannelierungen und ein reicheres Kapital; der dem schwcher hervortretenden Leisten nmlich lag ein Polster, das an der vorderen und Hinteren Seite spiralfrmige Verzierungen zeigte (Voluten); eine kleinere Deckplatte diente zur Aufnahme des Architravs, der nicht wie der dorische glatt, sondern durch 2 horizontale Streifen gegliedert war; dagegen leiate der ionische Fries eine ununterbrochene, gewhnlich mit Skulpturen geschmckte Flche. Leichter und freier als das dorische war das ionische Karnies3). _ ~ Selbst in der Plastik ist ein Gegensatz des Dorischen und ionischen (Attischen) zu bemerken; denn die dorischen Knstler zogen die schrfere Dar-stellung in Erz, die attischen die weichere Behandlung im Marmor vor. 1) Man unterscheidet gewhnlich 3 griech. Staatsformen, Mona^hie, Aristokratie und Demokratie, die zur Tyrannis, Oligarchie und Ochlokratie (Pbelherrschaft) ausarten. 2) Ebenso erhielten die Friese und Giebelfelder, wenn sie Bildwerk trugen, der Regel nach farbigen (blauen oder roten) Hintergrund. 3) Der korinthische Stil ist dem ionischen hnlich; fem hervorragendstes Merkmal ist das Bltterkapitl; er findet sich zuerst 398 angewandt.

3. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 61

1890 - Gotha : Perthes
61 die von den Türken besetzte Akropolis belagerten, schlug eine Bombe durch das Marmordach des Tempels und traf das dort von den Türken angelegte Pulvermagazin, welches beim Auffliegen den Tempel in zwei gesonderte Ruinenmassen auseinander ritz. Als die Venetianer dann die Akropolis eroberten, waren sie ganz hingerissen von der Schönheit der zahlreichen Bildwerke an der oberen Mauer und begannen zu plündern. Besonders gefiel ihnen das Rossegespann der Athene im westlichen Giebel, welches sie mitnehmen wollten. Beim Herablassen stürzten jedoch die kolossalen Marmorrosse herab und zerschellten an dem felsigen Boden der Akropolis in tausend Splitter. Kleinere Teile wurden gerettet, fortgeschleppt und sind später hier und da wider zum Vorschein gekommen, z. B. ein Centaurenkopf in Kopenhagen. Die schmachvollste Beraubung erlaubte sich Lord Elgin, der sich vom Sultan das Recht erkauft hatte, alle Kunstwerke aus Griechenland fortzuschleppen, wobei er mit rohester Rücksichtslosigkeit verfuhr. Man findet daher die Bildhauerarbeiten des Parthenon zum Teil im brittischen Museum. Diese Überreste sind so lückenhaft und verstümmelt, daß man sich nach ihnen kein Bild des Tempelschmuckes machen kö.'.nte, wenn nicht der französische Maler Carrey 1672 nach Athen gekommen und die Figuren des Parthenon abgezeichnet hätte, ehe es zerstört ward. Doch sah auch er viel verstümmelte Figuren oder leere Plätze in den Metopen (Gesimsabschnitten). Von den beiden Giebelgruppen ist wenig erhalten, und dieses wenige befindet sich in London. Das vordere Giebelfeld stellte den Eintritt der eben geborenen Athene (Minerva) in die Gesellschaft der Götter dar, das hintere den siegreichen Streit dieser Göttin mit Poseidon (Neptun). Als Poseidon von der Göttin überwunden ist, kommt die Götterbotin Iris an in eilendem Laufe bei einer erwartungsvoll dasitzenden Gruppe von zwei weiblichen Figuren, den Horen Thallo und Auto, die sich leb-

4. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 69

1890 - Gotha : Perthes
69 Das Bild des Gottes, seine Kleider und seinen Thron versah Phidias mit allerlei Schmuck und symbolischen Zeichen, welche Wesen und Hoheit des Gottes bezeichnen sollten. Aus der rechten Hand trägt er eine Siegesgöttin, ebenfalls aus Gold und Elfenbein gearbeitet, mit der Linken umfaßt er ein prächtiges Scepter, von allen Metallen glänzend. Schuhe und Gewand sind golden; dieses ist geschmückt mit mancherlei Tierfiguren und Blumen, besonders Lilien. Den Thron verzierten in reicher Pracht und bunten Farben Gold und edele Steine, Ebenholz und Elsenbein, überdies noch gemalte Tiersignren. Vier tanzende Siegesgöttinnen standen über den Pfeilern des Thrones und zwei andere an dem Fuße jedes Pfeilers. Über den vorderen Pfeilern lagen thebanische Kinder, von Sphinxen geraubt, und tiefer hatte der Künstler Apollon und Artemis angebracht, wie sie der Niobe Kinder mit Pfeilen erschießen. Von einem Pfeiler des Thrones zum anderen waren Querbalken gezogen; aus dem vordersten, dem Eingänge gegenüber, sollten acht Statuen stehen, von denen aber eine fehlte, aus dem anderen Querbalken sah man Herakles, mit seinen Gefährten- wider die Amazonen streitend, eine Gruppe von neunundzwanzig kämpfenden Figuren. Auch Theseus hatte sich zu deu Streitgenossen des Herakles gesellt. Den Thron trugen nicht allein seine Eckpfeiler, sondern auch Säulen von gleicher Höhe zwischen denselben. Ganz oben am höchsten Ende des Thrones über dem Haupte des Gottes standen auf der einen Seite drei Chariten, auf der anderen drei Horen als Töchter des Zeus. Am Schemel, worauf die Füße des Gottes ruhten, waren goldene Löwen und die Schlacht des Theseus mit den Amazonen erhaben abgebildet. Das Basament endlich, welches den Thron und den Schemel trug, war oben mit Simswerk, an den Seiten aber mit vielen aus Gold gebildeten Götterbildern geziert. Es erschien als ein

5. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 81

1890 - Gotha : Perthes
81 sie an Stärke und Geschick zu übertreffen, doch Odysseus legte neue Pfeile auf die Armbrust und schoß drei der ärgsten Schreier nieder. Natürlich tobten die übrigen um so lauter, doch Odysseus sagte ihnen in herben Worten, wer er sei und daß er sie für ihren Übermut strafen wolle. Jetzt baten sie um Verzeihung und boten Ersatz des verzehrten Gutes, doch Odysseus schoß einen nach dem anderen nieder, sein Sohn und der Sauhirte schleuderten Spieße, und wenn die Freier auf diese Weise auch Wurfwaffen erhielten und sich hinter Tischen bargen wie hinter Schilden, so fielen sie doch allesamt einer nach dem andern. Hierauf mußten die Mägde die Leichen in den Hof schaffen, wo man sie verbrannte, und den Saal scheuern, der ja voll Sblut war. Dann ließ Odysseus seiner Gemahlin melden, Odysseus sei angekommen und unten in der Halle. Sie wollte es nicht glauben und sandte eine Dienerin, um sich den Fremden anzusehen und ihn auszuforschen. Diese Dienerin, die sehr alt war und den jungen Odysseus gepflegt hatte, trat sehr vorsichtig auf und bezweifelte vieles, was ihr der Fremdling erzählte. Da sprach dieser endlich: „Du mußt wissen, daß ich einst als Jüngling von einem Eber am Schenkel stark verwundet ward und lange krank lag, wahrend du mich pflegtest. Nun siehe her, ich kann dir die alte Narbe zeigen, an welcher du erkennen wirst, daß ich Odysseus bin." Mit diesen Worten zeigte er die Narbe, und die Dienerin fiel freudig vor ihm nieder, weil sie in ihm ihren alten Herrn wieder erkannte. Dann eilte sie zur Penelope mit der Nachricht, Odysseus, der lange Erwartete, sei gekommen und befinde sich unten im Saal, um sie zu empfangen. Penelope, die so oft getäuscht war durch falsche Nachrichten, glaubte der alten Dienerin nicht, ging zwar in die Halle hinab, wo sich der Fremdling befand, setzte sich ihm gegenüber auf einen Schemel und sah ihn scharf an, ob er wirklich ihr Gemahl sei. Noch immer zweifelte sie. Da Körner, Die Kämpfe im Altertum. g

6. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 155

1890 - Gotha : Perthes
155 drei große Straßen in die Byrsa, den Sitz des Reichtums und der alten Kaufrnannsfarnilien. Hier waren die Häuser sieben bis acht Stock hoch und mit einem platten Dache versehen. In diesem Stadtteil erhob sich ein rasender Kampf. Haus für Haus wurde verteidigt und erst nach vielem Blutvergießen erobert. Man durchbrach die Mauern und kämpfte von Zimmer zu Zimmer, dann von Stockwerk zu Stockwerk bis hinaus aufs platte Dach, wo man Bretter oder Balken über die Straße nach dem gegenüber stehenden Hause legte, um dort den Kampf fortzusetzen. Bei diesem verzweifelten Widerstände kamen die Römer nur langsam vorwärts, behielten aber die Oberhand. Denn in der Stadt herrschte furchtbare Hungersnot, man nährte sich bereits von Leichen, wollte aber trotzdem von Übergabe nichts wissen, auch hatte Hasdrubal an römischen Gefangenen solche Grausamkeiten verübt, daß von Übergabe nicht die Rede sein konnte, weil die Römer alsdann würden Rache genommen haben. Nachdem die Römer in tagelangen mörderischen Kämpfen unter vielem Blutvergießen einen Teil der Altstadt erobert hatten, ergriffen sie ein anderes Mittel, dem Gemetzel ein Ende zu machen. Sie zündeten die eroberten Häuser an, und da die Karthager vor den Flammen zurückwichen, folgten ihnen rasch die Römer, rissen die Häuser nieder und errichteten aus der ungeheuren Schuttmasse einen Wall gegen die Mauer und Citadelle. Dabei begingen sie, wie der Augenzeuge Polybius berichtet, unglaubliche Grausamkeiten, weil der heftige Widerstand der Karthager sie in Wut brachte. Denn sie begruben absichtlich Verwundete und Lebende unter dem Schutt. Auf diese Weise drangen die Römer in die Altstadt ein, wo nun jeder sein Leben zu retten suchte. Da kamen Priester flehend mit Wafsenstillstandszeichen und baten um das Leben, was Säpio jedem der Herauskommenden

7. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 227

1890 - Gotha : Perthes
227 wasser. Hohe, dicke Mauern umgaben die Stadt, in welcher es Häuser von zehn bis elf Stockwerken gab, welche also Türmen glichen. Ein Damm sollte also die Macedonier wie eine Brücke nach der Insel bringen und auf dem Damme Schleudermaschinen aufgestellt werden, damit man die Verteidiger der Mauer vertreiben und diese selbst zerschmettern könne. Um das Holzwerk für den Damm herbeizuschaffen, holte man Tausende von Cedern mühsam vom Libanon herab nach der Küste und flößte sie nach Tyrus, um sie dort als Pfähle in den weichen Meeresgrund einzutreiben, wobei Alexander selbst mit Hand anlegte und durch Lob und Geschenke seine Soldaten zu eifriger Arbeit anfeuerte. Die Tyrier hielten bies Unternehmen für wenig gefährlich, ließen den Damm ruhig bis auf einige hunbert Schritte von der Stadt ausführen, dann aber stellten sie eine Menge von Wurfgeschützen auf die hohe Mauer ihrer Stadt und schleuberten Steine und Pfeile in Unmasse auf die Arbeiter des Dammes. Zugleich ruberten ihre Kriegsschiffe heran, stellten sich zu beiben Seiten des Dammes auf und eröffneten gegen benselben ein Kreuzfeuer, wie wir es nennen würden. Doch Alexanber hatte bies vorher gesehen, daher am Ende des Dammes Zwei Türme errichtet, bieselben zum Schutz mit Schirmbecken und nassen Fellen Überhängen und mit Wurfgeschütz versehen lassen. Dahin flohen die Dammarbeiter und fanden in und hinter den Türmen ausreichenden Schutz, so daß der Damm immer weiter vorrückte, wenn auch wegen der zunehmenben Tiefe des Meeres langsamer. Jetzt erst begriffen die Tyrier das Drohenbe des Dammbaues und suchten besten Vorrücken um jebeu Preis zu verhinbern. Sie machten daher einen Branber zurecht, inbem sie ein Frachtschiff mit bünem Reißig und anbemt Brennstoff füllten, um die beiben Mastbäume eine weite Galerie bauten und mit Pech 15*

8. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 374

1890 - Gotha : Perthes
374 6. Die Lauwerke Ägyptens. Da, wo sich der Nil teilt und das vielfach von Fluß, armen und Sumpfseeen durchschnittene Schwemmland Unter-ägypten beginnt, stand in uralten Zeiten die Hauptstadt Memphis, nicht weit oberwärts vom heutigen Kairo, aber am entgegengesetzten Ufer. Etwa zwei Meilen westlich von Memphis erhebt sich etwa 100 Fuß über dem blühenden Thal ein ödes, einsames Plateau und zieht sich einige Meilen weit gleichlaufend mil dem Flusse hin. Dies war die Grabstätte der Bewohner von Memphis; denn hier hatte man die Grabkammern in Stein ausgehauen oder bei lockerem Boden ausgemauert. Der Westen und die Wüste waren das Reich der Toten. Dem Grabe gab man die Form einer Pyramide, deren Kern aus Ziegelsteinen oder winkelrecht behauenen Steinen bestand, die man in regelmäßigen Schichten aufeinander legte. Die Grundfläche bildete ein Quadrat, dessen Seiten genau den Himmelsgegenden entsprachen. Der Bau war massiv und enthielt nur einen schmalen Gang, um den Sarg in die Pyramiden zu schaffen. War dies geschehen, so verschloß man die Grabkammer und den Eingang mit Steinplatten und sperrte das Innere des Ganges noch mit Steinblöcken. Von Norden nach Süden stehen die Reste von 30 Königspyramiden, welche 20—450 Fuß Höhe haben. Die schönsten findet man bei Gizeh, zwischen sieben kleineren, gleich großen stehen drei hohe von 218 Fuß, 447 Fuß (ursprünglich 457 Fuß) und von 450 Fuß (ursprünglich 480 Fuß, da die Spitze zerbröckelt und zur Terrasse geworden ist). Die höchste Pyramide mißt in der Grundfläche 716 Quadratfuß, in schräger Höhe 764 Fuß, enthält 90 Millionen Kubik-fuß Mauerwerk. An der Nordseite beginnt 50 Fuß über der

9. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 350

1890 - Gotha : Perthes
350 Dieses Brettergerüst überkleidete man mit Teppichen, durch welche man auch das Allerheiligste mit der Bundeslade von dem größeren Vorderraum des Heiligen schied. Durch eingefügte Pfosten und einen daran befestigten Vorhang bildete man den Vorhof von 30 Ellen Breite und 100 Ellen Länge. Später baute Salomon mit Hilfe phönizischer Bauleute in 26 Jahren den Tempel, in 13 Jahren seinen Palast und außerdem noch sein Haus am Libanon, welches aus einer Halle mit einer Reihe von Zedernsäulen bestand. Der Tempel ward von Chaldäern zerstört, nach dem Exil von Serubabel ärmlich wiederhergestellt, und von Herodes an dessen Stelle ein Prachtbau in halbgriechischem Stil gesetzt, welchen Titus zerstörte (73 n. Chr.). Die Mauer des berühmten Salomonischen Palastes bestand aus drei Lagen mächtiger, gehauener Steine und aus einer Lage von Zedernbalken. Das Hauptgebäude führte man aus Quadersteinen von 8—10 Kubikellen auf, machte es 100 Ellen lang, 50 Ellen breit und 30 Ellen hoch. Die Gemächer lagen in drei Stockwerken übereinander und waren mit Zedernbalken gedeckt. Die Treppe (oder nur das Geländer) bestand aus Sandelholz, welches die Schiffe aus Ophir (Ceilond) mitgebracht hatten. An dieses Gebäude schlossen sich zwei Säulenhallen von 50 Ellen Länge und 30 Ellen Breite an, deren Decke und Fußboden aus Tafelwerk von Zedernholz gemacht waren. Die eine dieser Hallen diente als Saal des Gerichts, wo der prächtige Thron Salomons stand. Derselbe war aus Elfenbein geschnitzt und mit Gold überzogen. Sechs Stufen führten zu ihm hinauf, und aus ihnen standen zwölf Löwen, wogegen zwei die Lehnen des Armsessels bildeten. Neben dem Hauptgebäude, welches die Prunkgemächer enthielt, und den beiden Hallen baute Salomon zwei Wohnhäuser, das eine für sich, das andere für seine ägyptische Gemahlin. Wohlbewässerte Gärten endlich waren neben den Palästen angelegt.

10. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 351

1890 - Gotha : Perthes
351 Es ist schwer, ein vollkommenes Bild von dem zerstörten Tempel zu geben, weil die zerstreuten Angaben des Alten Testaments ost ungenau und lückenhaft sind. Es arbeiteten 80000 Steinhauer und Zimmerleute mit 70 000 Handlangern und 3000 Arbeitern, um Zedern und Cypressen aus dem Libanon zu fällen^ zu behauen und dann an der Küste entlang zu flößen, um sie endlich nach Jerusalem zu schassen. Der Bau kostete daher sieben Jahre Zeit, die Ausschmückung fast ebenso viel. Der Tempel stand im Westen von Jerusalem auf der Anhöhe Moria und ruhte auf gewaltigen Grundquadern, nachdem der Boden geebnet war. Zwei Vorhöfe umgaben das Gebäude. Von ihnen diente der äußere für das Volk, der innere für die Priester.. Die Scheidemauer dieser Höfe bestand aus drei Lagen von Steinen und einer Lage von Zedernbalken. Eine ähnliche Mauer umschloß den äußeren Vorhos und enthielt Zellen zur Aufbewahrung von Vorräten, dazu noch Wohnungen und Wacht-zirnrner für die dienstthuenden Leviten. Später fügte man noch einen Vorhof für die Weiber und einen äußersten Vorhof für Nichtjuden hinzu. Im Priesterhofe vor dem Tempel standen der mit Kupfer überzogene hölzerne Brandaltar, zehn kupferne Gestelle mit Löwen-, Stier- und Cherubimfiguren, welche zum Abwaschen der Desertiere dienten. Auch fand man hier das sogenannte eherne Meer, einen gewaltigen Kessel von 10 Ellen Durchmesser, 30 Ellen Umfang und 5 Ellen Tiefe. Zwölf eherne Rinder, deren Köpfe nach außen gestellt waren, trugen denselben, welcher zur Reinigung der Priester nach dem Opfer diente. Am Eingänge der Vorhalle standen die aus Erz gegossenen Säulen Jachim (fest) und Boas (stark). Sie waren 18 Ellen hoch und trugen einen 5 Ellen hohen Knauf. Die Kapitale waren bauchig und mit 200 goldenen Granatäpfeln verziert, die in Gewinden in Reihen hingen. Das Tempelhaus selbst schied sich in Vorhalle, Haupthaus
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